Kleine Glücklichkeiten im November-Blues

Das sagt der tägliche Stoiker: "Heute ist vielleicht der Tag, an dem wir Glück und Klugheit erleben. Versuche nicht, nach diesem Moment zu greifen und mit aller Macht daran festzuhalten." Nee is klar - würde man im Ruhrgebiet sagen. Und doch: War da nicht was? Heute früh beim Bäcker ein besonders freundliches Grüßen? Eine Straßenbahn, die genau dann ankam, als ich die Haltestelle erreichte? Bei all den stillen und dunklen Feiertagen in diesem Trauermonat (der 11.11. inklusive für alle Nicht-Karnevalisten) sind es die kleinen Glücklichkeiten, die dem trüben grauen November-Blues ein bisschen Dur untermischen.

 

Der November fängt übrigens immer mit dem gleichen Wochentag an wie der März. Angeberwissen made by Wikipedia. Ach, und in den Niederlanden sagte man zum November auch mal Schlachtmond bzw. Schlachtemonat - traditionell kamen bei den Holländern früher im November die Schweine unters Messer. Immerhin: Ihnen blieb so das erste "Last Christmas" des Jahres im Radio erspart. Und die Bimmelglöckchenweihnachtsbeschallung auf allen Kanälen. Dann doch lieber das hier - die megalange Schnulze von Guns N`Roses.

 

Mein Lieblingserzähler Wladimir Kaminer hat in seinem Blog übrigens auch über den November geschrieben, über den 11.11., um genau zu sein. Er erklärt auf seine Art, warum sich manche Deutsche in diesem dunklen Monat verkleiden und andere nicht. In Brandenburg zum Beispiel sei für die Menschen das ganze Leben ein Karneval, das müsse nicht extra gefeiert werden. Und die Friesen? Sie singen einfach nicht.  „Frisia non cantat!“

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