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Wörterspiele: die Haltewunschtaste

"Sehr geehrte Fahrgäste, an den oberirdischen Haltestellen hält die Stadtbahn nur nach Betätigung der Haltewunschtaste" - die Durchsage aus der Dortmunder U-Bahn kann ich immer noch im Schlaf aufsagen.  Zuletzt gehört habe ich sie wahrscheinlich im Jahr 2006, seitdem zählt "Haltewunschtaste" (von der Rechtschreibprüfung rot unterkringelt und garantiert nicht im Duden) zu meinen Lieblingswörtern in der deutschen Sprache. Übersetzt das mal ins Italienische - nur Genitive; die Taste des Wunsches zu halten. Irrsinnig umständlich;  in Rom und Brindisi drückt man sicher einfach nur "il tasto". Die Taste. Basta così.

 

Sprache hat mich schon immer begeistert. Als Kind wollte ich Kinderbuchautorin werden (nie ausprobiert). In der Schule habe ich Geschichten geschrieben (ich muss mal in den Keller, die Hefte suchen). Im Gymnasium  habe ich  jeden Sprachkurs mitgenommen, der mir in die Quere kam (außer Latein). Und in der Uni habe ich mich neben Russisch und Italienisch mit Altkirchenslavisch, Tschechisch, Portugiesisch und dann auch Latein gequält und viele, viele Bücher im Original gelesen; tolle Sachen von Boccaccio, aber auch eine Menge Blödsinn.

 

Jetzt hier im Süddeutschen arbeite ich immer noch fleißig an der Integration - das badische Hajoo kann mich inzwischen mal; in Franken sagen wir Bassd scho.  Ebenfalls gewöhnungsbedürftig.

 

Warum schreibe ich all das? Weil dies mein erster Blogtag ist. Und ich mich hier in Zukunft austoben will. Über tolle Wörte, unsinnige Wörter und fremde Wörter, über Menschen, die mit fremden Wörtern prima umgehen können oder auch nicht - über Sprache in Behörden oder Krankenhäusern und so weiter und so fort.

Wie es wird, weiß ich nicht. Was ich aber weiß: Ich hätte schon viel früher mit dem Bloggen anfangen sollen.

 

Ich freue mich drauf.

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